warum "Aabusitz" ?

Woher kommt das Wort "Aabusitz" und was ist die Bedeutung?

Der "Aabusitz" oder auch "Abusitz, Abusizz" hat eine lange Tradition im Oberwallis. 

Bereits als Säumer und Söldner auf ihren Reisen Halt im Oberwallis gemacht haben durften lange und feierliche Abende vor einem Lagerfeuer oder in einer warmen Stube nicht fehlen. Dieses gemeinsame Beisammensein, Austauschen und Geschichte erzählen wurde von den einheimischen Familien aus dem Oberwallis mit der Zeit fortgeführt. Dieser sogenannte "Aabusitz", sich abends bei Kerzenschein vor dem Giltsteinofen Geschichten und Sagen zu erzählen hat in Oberwalliser Wohnzimmern für viele spannende und gesellige Abende gesorgt. 

Leider hat in der heutigen hektischen und digitalen Zeit das gemeinsame Beisammensein und Austauschen an Priorität verloren. Das Geschichten erzählen und debattieren wurde vom Wohnzimmer und vom Stammtisch in die digitale Welt verschoben. Viele traditionelle Werte gehen damit verloren. 

Nehmen wir uns wieder mehr Zeit um an einem "Aabusitz" einander zuzuhören, einander Geschichten zu erzählen und gemeinsame Werte zu leben. 



Aabusitz, N. m; Abendtreffen, gemütliches Beisammensein der Familie, der Nachbarschaft in der Stube bei Arbeit (Spinnen,Weben); der Aabusitz ist as richtigs Gmeindschaftserläbnis, der Abendtreff ist ein richtiges Gemeinschafterlebnis [Id. 7/17268]

Quelle: https://www.walliserdialekt.ch 



Gedicht "Aabusitz" von Moritz Gertschen (1901 – 1975)  aus Naters:

Fascht üsser Atu heintsch alli glosut,

was ds Tunisch Ettro da tschudlut;

und ds Tschifra-Muri het nim' gitosut,

und ds Kathri unner ds Chritz schi gstellt.

Und d'Müehma Sänza faht schwär a churru,

sälbscht d'Luwisa äschubleichi chunt;

will's z'glicher Zit vam Chilchuturru

grad zwelfi schlaht, zer Geischterstund!






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